Kwabs in der Münchner Muffathalle
Ein gutes – aber sehr kurzes Gastspiel
Kwabs, der junge Mann aus London, der mit seinem „Walk“ einen Hitkracher landete gab ein Gastspiel in der Münchner Muffathalle. Fast schon eine Spur zu cool präsentiert er sich auf der Bühne, charismatisch, ja, ein wenig, aber fast unnahbar und während dem Großteil der Show auch unbeweglich. Wobei, daran gibt es keinen Zweifel, bewegen könnte er sich, dass blitzte immer wieder kurz auf, wenn es soulig und funkig wurde, die Band das Tempo forcierte. Aber als ob er sich selbst Zurückhaltung verordnet hätte, kehrt er immer wieder zu seiner Ausgangsposition ans Mikro zurück um dort dann jeweils beschwörend die Hände zum Himmel zu recken.
Der Sound gut ausgesteuert, das Konzert kein Licht- und Feuershow, die musikalische Richtung geht in Richtung Pop, aber auch schwarze Einflüsse finden sich immer wieder dazwischen – es ist temporeich und ein bunter Mix aus seinem Album, das in Kürze erscheinen wird. Das Publikum in der nicht ausverkauften Muffathalle ist gerade in Schwung, da sagt Kwabs einen seiner wenigen Sätze: „Thank you very much, bye bye“. Sage und schreibe fünfzig Minuten sind vergangen. Hat man sich verhört? Die kurzen Zugaberufe werden erhört und so bekommt das Publikum dann doch noch den bekanntesten seiner Songs kredenzt: „Walk“ lässt die Halle in Bewegung geraten. Eine Bewegung jedoch die sich nach ziemlich exakt sechzig Minuten dann nur noch in Richtung Ausgang fortsetzen lässt. Ein schönes, rundes Konzert, mit einem viel zu abrupten, schnellen Ende. Schade eigentlich, da wäre noch mehr drin gewesen.
*** © Udo Kewitsch, 24.04., seinerzeit / Zeichen 1605, Zeilen 23 ***