Spannung garantiert
Johanna Böhm und Rasmus Falk sind die zwei Protagonisten in einem glänzend erzählten Thriller von Leon Sachs. Der Stoff: aktueller denn je – eine politische Gruppierung greift nach der Macht, in deren Umfeld ist Geld und Macht und ein Intrigenspiel verwoben, wer kommt wem auf die Spur, wer kann wem vertrauen, welche Informationen fließen wohin?
Von Anbeginn hat Leon Sachs den Leser „am Haken“. Die Story ist authentisch, der Schreibstil flüssig, die Charakter allesamt echt und lebendig. Johanna Böhm, die Polizeianwärterin wird eines Tages von Rasmus Falk heimgesucht. Von nun an nimmt ein undurchschaubares Spiel seinen Lauf. Der Ort der Handlung ist den jeweiligen (kurzweiligen) Kapiteln zugeordnet – der Leser selbst spürt: es ist komplex, aber niemals unlogisch – der Spannungsbogen nimmt Fahrt auf. Gemeinsam versuchen Johanna und Rasmus einer Spur zu folgen, die gefährlich nah in die eigene Vergangenheit führt.
Spannend, mitreißend und toll erzählt. Drei Tote an drei verschiedenen Orten bzw. in drei Ländern scheinen zunächst keinerlei Verbindung aufzuweisen. Doch Kapitel für Kapitel nähert sich der Leser den einzelnen Mosaiksteinchen der Story, die zu keinem Zeitpunkt an Spannung verliert, im Gegenteil. Man will wissen, wie es weitergeht, ob bzw. warum die Opfer in Verbindung zu den politischen Ambitionen von Carl Bellmann stehen – zunächst ist keinerlei Zusammenhang zwischen Italien, Frankreich und Rostock erkennbar.
Sachs verwebt die Fäden der Handlung geschickt, und dennoch bleibt der Thriller bis zum Schluss facettenreich und vermag auch auf den letzten Seiten mit Wendungen nicht zu geizen. Klasse gemacht. Johanna Böhm, Rasmus Falk, aber auch Freund Boris, der zwielichtige Kanzlerkandidat Carl Bellmann, oder der kurze Auftritt von Teresa Osterkamp, Polizeichef Erhard Spahn oder Kollegin Kerstin DeJong … die Personen machen die Story lebendig und sorgen für die richtige Portion „Würze“ in Handlung und Dialog.
Fazit:
Toller Thriller mit prima Protagonisten, die von Beginn an dem Erzählstrang die notwendige Authentizität verschaffen. Spannung satt, thematisch sehr realistisch und somit auch ein guter Diskussionsstoff am Ende der Lektüre. Volle *****Sterne. Leon Sachs, alias Marc Leon Merten? Gerne wieder.
(c) www.udomittendrin, 25.03.23 ***