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Hanne, die Leute gucken schon

Einfühlsamer Roman und Familien Triologie von Felicitas Fuchs

Das Cover verrät es schon. Wir schreiben das die frühen fünfziger Jahre und Band2 der Triologie von Felicitas Fuchs nimmt seine Handlung im Jahr 1951 auf.

„Minden 1951: Hanne wächst in bescheidenen Verhältnissen heran. Ihre Mutter Minna sorgt dafür, dass alles in geregelten Bahnen verläuft, sogar ein bisschen Glück scheint endlich wieder möglich. Als Hanne dem smarten, viel älteren Paul Wagner begegnet und sich zum ersten Mal verliebt, nimmt ihr Leben eine Wendung, die für immer alles verändert.“ verrät der Klappentext und ich war gespannt diese Geschichte.

Vorweg: ein sehr schönes, mitunter auch mal trauriges, Buch, einfühlsam erzählt, in einer klaren und sehr angenehmen Sprache. Alle Charakter der Handlung (die zum Teil fiktiv, zum Teil aber wohl auch autobiographische Ursprünge hat) werden mit der ersten Seite lebendig, sind ausnahmslos authentisch und – wie so oft im Leben: man mag sie oder man mag sie eben nicht. Der Lauf der Jahre, Band2 spielt in den Jahren 1951 bis 1978, wird präzise, schlüssig und fließend erklärt. Man spürt den Zeitgeist dieser Nachkriegsgeneration, erlebt wie sich verschiedene Lebensentwürfe entwickeln und wie die Familien ihrer Wege gehe.

Im Fokus der Handlung ist Minna, allein erziehende Mutter von Hanne. Hanne entwickelt sich im Laufe des Romans vom Kleinkind bis über die Pubertät hinaus. Man spürt diese zwei, aber auch alle anderen Protagonisten, leibhaftig, erlebt die Reaktionen, Sätze, Entscheidungen und vieles mehr zustimmend oder manches Mal aber auch erschreckend skeptisch – wie geht das nur weiter?

Minna, streng, liebevoll und besorgt hat es – alleinerziehend – nicht leicht. Ihre Freundin Fannie blickt auf eine traurige Vergangenheit zurück und führt ein gänzlich anderes Leben gemeinsam mit Hans, ihrem Mann. Karl, der Bruder von Minna, hat Wilhelmine an seiner Seite, die keine Gelegenheit ungenutzt lässt, ihre Boshaftigkeit nach außen zu tragen. Das Hanne sich im Laufe der Jahre weiter entwickelt ist der Gang der Zeit und als sie tatsächlich den oben bereits genannten Paul Wagner begegnet, verändern sich die Dinge bis weit über den Band 2 hinaus. (dieser erscheint im Juli23 – die Lesezeit ist bereits reserviert).

Das Buch nimmt einen mit auf eine Zeitreise. Es hebt sanft mahnend den Zeigefinger ob der Fehler, die Menschen nun mal machen. Es erzählt eine Lebensgeschichte, wie sie sich vielleicht zigmal in dieser Republik zugetragen haben könnten, mal mehr oder mal weniger dramatisch, erfreulich, … wie auch immer. Es ist weder ein Krimi, noch ein Drama, keine Komödie und doch ist es spannend, mal heiter, mal nachdenklich aber niemals „flach“ – im Gegenteil. Mit jeder Seite wachsen die Sympathien für einige Protagonisten, mit jeder Seiter hofft man, dass sich diese oder jene Entwicklung doch bitte noch fügen möge … und am Ende dieser 598 Seiten legt man das Buch etwas nachdenklich gestimmt zur Seite und möchte sofort den Band3 zur Hand nehmen (ich werde jetzt mit Band1 nachholen, was zuvor geschah).

Fazit:

Fünf Sterne sind keiner zu wenig. Ein tolles Buch. Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt und den Leser sehr gefühlvoll vermittelt, wie es der Generation nach dem Krieg ergangen sein könnte. Danke dafür. ***** (c) udomittendrin, Febr23

by the way: das Cover ist klasse !

PS: Felicitas Fuchs ist das Pseudonym von Carla Berling, die sich bereits mit Krimis, Komödien und temperamentvollen Lesungen einen Fankreis geschaffen hat. Ich gehör seit heut dazu.

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