Christina Stürmer erobert das Münchner Zenith
„Gestern-Heute“ Tour vor ausverkauftem Haus
Seit nunmehr fast 13 Jahren ist die jung gebliebene Christina Stürmer das Aushängeschild der österreichischen Musikszene. Es wurde Zeit für ein Best Of-Album: Das nannte die sympathische Musikerin, die in freudiger Erwartung ist, einfach „Gestern. Heute.“
Mit „Gestern. Heute.“ erwartete die Fans ein Best-of Programm, das alle musikalischen Meilensteine von Christina Stürmer bündelte. Das industrielle Zenit bot auch als Location einen Blick auf das „Gestern“ und auf das „Heute“. Christina Stürmer präsentierte sich wie eh und je. Natürlich, bodenständig und selbstbewusst. Eloquent, glücklich, authentisch und sichtlich ergriffen. „Seid ihr wahnsinnig, so viel Leute. Wahnsinn, und die kaufen alle eine Eintrittskarte. Ich fass es nicht“ sprach sie mehr zu sich selbst, aber doch gut vernehmbar ins Mikrofon. So geht Bescheidenheit.
Neben den fulminanten Radiohits wie „Scherbenmeer“ (2006) oder dem ergreifenden „Millionen Lichter“ (2013) gaben auch zwei neue Titel einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen mag. Mit „Was wirklich bleibt“ erinnerte die Musikerin an die wichtigen Dinge im Leben und zeigte erneut, was eine Stürmer ausmacht: Persönliche Texte, geprägt von eingängigen Melodien, lebensnah und mitfühlend.
„Gestern“ noch stand die gelernte Buchhändlerin mit ihrer Jazzband auf der Bühne, bevor sie mit 16 Jahren die Band „Scotty“ mitgründete und nach der Teilnahme an der österreichischen Version von DSDS (Starmania) ihre ersten Erfolge feierte. Nach dem Durchbruch in Österreich, Deutschland und der Schweiz zählt ihre Diskographie mittlerweile acht Studioalben, zahlreiche Preise hat sie eingeheimst: Zwei Echo Awards, zehn Amadeus Awards, Goldenen Stimmgabel, Leading Ladies Award …
So mag es nicht verwundern, wenn die Halle (das Publikum war ein Querschnitt über alle Altersklassen), immer wieder lautstark mitsang und die eingeforderte Zugabe prompt serviert bekam. Stürmer überraschte beim vorvorletzten Song mit „Ich lebe“, inmitten der Menschenmenge vom Mischpult aus, und forderte die Hymne geradezu ein. Sie sollte nicht enttäuscht werden. Der traditionell letzte Song „Engel fliegen einsam“ brachte dann auch ein Stück Wehmut in die Halle. Wird es nun erst einmal andere Prioritäten im Leben der sympathischen Musikerin und werdenden Mutter geben. Insofern freuen sich jetzt wohl schon viele auf „Morgen“.
*** © Udo Kewitsch, 22.02. / Zeichen 2428, Zeilen 37 ***