Django 3000 erobern Tollwood
Beste Stimmung bei der Django4000 CD Premiere
Django 3000 haben auf ihren Touren die Welt gesehen, aber sie ist ihnen nicht genug! Mit ihrem brandneuen (vierten) Album feiern sie eine weitere Party. Nach „Hopaa (2013)“, „Live (2015)“, „Bonaparty (2015) und „Im Sturm (2016)“ ist nun der etwas irritierende Name „Django4000“ der Titel des fünften Release von Django3000. Grund genug einmal mehr zur Party einzuladen. Das Münchner Tollwood ist ein guter Ort für so eine CD Release Show. Das fast ausverkaufte Musikzelt auf dem bestens besuchten Gelände bei strahlendem Wetter ein guter Ort für dieses Vorhaben.
Ein Wort vorweg zum Tollwood Festival. Seit 1988 ist es eine Begegnungsstätte für alle Kulturinteressierten, für Hippies, für Folks und Müßiggänger, für Lebenskünstler und all jene die Freude am Leben haben. Bunt gemischt, geselliges Beisammensein, sich treiben lassen. Easy going könnte der Untertitel sein. Das musikalische Programm reicht von internationalen Größen wie Sting oder Toto, bis hin zu den altbekannten Souveräns wie Wecker, Wader oder Söllner und natürlich all den populären lokalen Bands. Winter wie Sommer ist das Festival inmitten der Metropole ein Besuch wert.
Django3000. Flo, Jan-Philipp, Kamil und Michi: musikalisch sind die wildromantischen Chiemgauer Raubeine reifer geworden, aber auch eine Spur ernster… Der Bandtypische „Gypsi-Swing“ ist geblieben, die Nummern peitschen immer noch „Zigeuner-wild“ nach vorne, aber der „Heidi“Mainstream, der die Band populär machte, ist etwas gewichen. Wenngleich „Heidi“ nicht fehlen durfte und entsprechend einheizte.
Neue Songs, die noch immer gnadenlos nach vorne gehen, in die sich aber auch dunklere, melancholische Töne mischten. Gipsy Disco war gestern – die Djangos von heute rocken über alle musikalischen Grenzen hinweg direkt in Herz und Hüfte. Auch wenn das legendäre „Heidi“ zu gefallen wusste, die Gitarren übernahmen das Ruder, die Geige irrlichterte wehmütig, ein Hauch Zigeuner lag in der Luft. Es groovte gewaltig im Django-Kosmos. Und doch war es eine kleine Spur „seriöser“, anders. „Menschen von morgen“ oder „Gypsy Queen“ sorgten beim Publikum für Begeisterung. Das Musikzelt „schwappte“ über. Ein Hauch Glückseligkeit über all dem.
Das neue Album ging nicht nur in die Beine, sondern bisweilen auch unter die Haut. Eine Prise Heavy Metal meint man stellenweise zu hören, einen Hauch von Jazz. Neu ist in jedem Fall der Synthesizer, die den erdigen Klangteppich fliegen lassen. Fremdes und Vertrautes floss also ineinander, verwob sich und die Münchner Besucher tanzten ausgelassen. So wie es eben ist, wenn man nach einer langen Reise nach Hause kommt: Man ist noch immer der Alte, aber eben nicht mehr derselbe. Django3000 im „Django4000“ Konzert Modus, sehr fein.
Auch in den Geschichten, die sie erzählten, überschritten Django 3000 lustvoll ihre Grenzen. Sie sangen vom Weitermachen in scheinbar ausweglosen Situationen, von kompromisslosen Neuanfängen, von verwilderten Outlaws und wirbelten neben dem Show-Nebel jede Menge Emotionen auf. Aufbruchsstimmung hin oder her – mit einem durfte man an diesem Abend rechnen: mit einer der besseren Party zwischen Chiemsee und Polarkreis. CD Party gelungen, die Fans „Im Sturm“ erobert, eine neue Kerbe in der Django3000 Epoche. Und überhaupt: für all jene, die der Party nicht beiwohnen konnten: es gibt noch genug Gelegenheiten: Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Würzburg, Berlin und viele weitere Termin findet im man Internet.
*** © Udo Kewitsch, 07.07.19 / Zeichen: 3499 / Zeilen: 50 ***