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Weltfriedenstag – 21.09.2024

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündete am 21.September 1981 folgenden Satz:

„Dieser Tag soll offiziell benannt und gefeiert werden als Weltfriedenstag (International Day of Peace) und soll genützt werden, um die Idee des Friedens sowohl innerhalb der Länder und Völker als auch zwischen ihnen zu beobachten und zu stärken.“

So weit So gut ?

Ich wage die pauschale, auf ein Wort reduzierte Antwort vorweg: „Nein!“

Die Absicht der UN Vollversammlung mag edel gemeint und in ihrer Absicht über jeden Zweifel erhaben. Allein der Glaube fehlt mir wohl, dass die damals 157 Mitgliedsstaaten diese Botschaft in ihr jeweiliges Land hinausgetragen und den edlen Kern des Gedankens, oder war es nur eine Idee, auch in die echte, friedvolle Tat voller Überzeugung umgesetzt haben. Warum nicht?

Wenn ich einen Blick auf die Nachrichten werfe, oder gar die Statistik bemühe, trübt sich der Blick sehr schnell. Im Jahr 2022 allein listet das sogenannte „Conflict Barometer“ des HIIK (Heidelberger Institut für internationale Konfliktforschung) weltweit 363 Konflikte auf. Was sagt mir das? Das die Idee des Friedens noch nicht auf Erden gelandet ist. Und zieht man die hinlänglich bekannten Brennpunkte Ukraine, Gaza und den Sudan einmal ab, bleiben immer noch rund 360 Konfliktherde auf der ganzen Welt, die es nicht einmal in die Schlagzeilen der Tagesschau schaffen, aber trotzdem das Wort Frieden nicht verdienen, dessen wir heute gedenken und es eigentlich „feiern“ sollten. Warum ist das so?

Was sagt Wiki zur Definition

„Friede oder Frieden ist allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe, als die Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung und besonders von Krieg. Frieden ist das Ergebnis der Tugend der „Friedfertigkeit“ und damit verbundener Friedensbemühungen.“

Es wär so einfach. Ist es nicht So!?

So geht es doch anders

Ich möchte diesen Artikel nicht dunkel färben. Ich möchte den Weltfriedenstag dazu nutzen, den guten Gedanken von 1981, der sich am 21.September wiederkehrend jährt, aufzugreifen, daran zu erinnern und jeden zu ermuntern, seinen, und sei er noch So! klein, Teil dazu beizutragen.

Erinnerst Du dich an die vergangenen olympischen Spiele in Paris? Ein Fest. Ein Feuerwerk. Ein Spektakel, eine Show. Nicht weniger als 206 Nationen mit rund 10.500 Athleten liegen sich bei der Abschiedsshow in den Armen, weinen Freudentränen, klatschen, tanzen, singen, sind ein fröhlicher Cocktail der Menschengemeinde auf diesem Planeten. Schwarze, weiße, gelbe, braune, helle, dunkle, Männlein, Weiblein und was es sonst noch so gibt. Alle „kämpften“ gegeneinander ohne sich zu bekämpfen. Wie wunderbar fröhlich und friedlich es nach all den „Kampfhandlungen“ im Oval des Stade de France doch zuging. Kein Blut, keine Rakete, keine Bombe, keine Verletzten, kein Gram, kein Groll, keine Geisel. Einigkeit. Medailienspiegel. Wahrhafter Frieden innerhalb dieser 206 Länder und deren Vertreter.

Sind Sportler die besseren Politiker ? Ich lass die Frage offen.

So banal?

Wir erblicken das Licht der Welt und sind (zunächst, bis auf weiteres) der geborene Frieden. Das gilt für jeden Säugling in jedem Teil der Welt. Egal ob Amerika, China, Israel, Russland, Ukraine oder Zaire. Die Theorie erscheint jedem plausibel: spende Liebe, meide Hass und damit ist für den Frieden gesorgt. Das gilt für die Familie, das weitere Umfeld, deine Gemeinde, die Region, dein Land … usw….  In der Praxis ist das freilich komplexer und beginnt mit der über die Grundstücksgrenze hinauswachsende Hecke oder der berühmten Schaufel, derer man im Sandkasten beraubt wurde.

Mal kurz innehalten. Kann man das Problem mit der Hecke, der Schaufel, dem Grenzzaun, der Territorien, nicht auch erst einmal besprechen, bevor die Fäuste fliegen? Verhandeln, Kompromisse schließen? Ja, klar könnte man … sollte man … und deshalb ist es auch nicht verkehrt, wenn man an einem Tag wie diesem, an den Frieden erinnert, ihn würdigt, ihn herbeibetet, herbeisehnt und – verdammt nochmal – auch einfordert ! Im Grunde wissen 99% der Menschen auf diesem Planeten, dass es klüger wäre zu debattieren, diskutieren, friedvoll zu agieren und sich zu arrangieren, anstatt sich gegenseitig in Schutt und Asche zu bombardieren und zu massakrieren, weil am Ende keiner dabei gewinnen kann. Was nützt mir der Sieg, wenn ich auf den Trümmern des Besiegten stehe? Wieviel mehr Lebensqualität hätten wir nicht alle (!) auf Erden, wenn es 363 Konflikte weniger gäbe?

So geht Vorbild

Unsere Vorbilder in Sachen Frieden sind aktuell diese 10 Länder, die als völlig frei von Konflikten gelten. Diejenigen, die den Weltfriedenstag wahrhaft verinnerlicht haben. Der Global Peace Index listet die Schweiz sowie Botswana, Chile, Costa Rica, Uruguay, Mauritius, Panama (oh wie schön ist Panama!) Japan, Vietnam und Katar auf. Laden wir deren Regierungen und die jeweils friedlichsten Sportler von Paris mal zur nächsten UN Vollversammlung ein, vielleicht am 21.09.25 und proben den echten Frieden auf Erden. Wär das nicht ein Gedanke wert?

© friedliche Grüße, So! Autor Udo Kewitsch, Sept24

Dieser Beitrag erschien auch im So! Magazin. Klickt mal rein, lesenswert.

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