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Flashback in die 20 und 30iger Jahre

Sehr schönes Vorweihnachtskonzert im Vronis Vintage Stuff

Sascha Kommer dürfte manch einem kein Begriff sein. Vielleicht liegt dies an zwei Fakten: Erstens, kommt der junge Mann am Klavier aus Reutlingen und zweitens, frisch zurück von seiner Asien / Japan Tournee. Und dennoch ist Sascha Kommer eine Meldung wert. Im Netz findet sich der Eintrag, dass es sich um den bestgekleideten Sänger (unter 80) handelt und bekannt ist der junge Herr für seine Musik, die ihren Ursprung in den 20er und 30er Jahren hat. Kein Mainstream, sondern ehrliche äußerst wunderbare Handarbeit.

Mit Victoria Lake (aka Vroni Angerer) hatte Sascha Kommer an diesem Wochenende eine gute Freundin an seiner Seite. Beide teilen die Leidenschaft für diese frühe Musikepoche (weit vor ihrer Geburt), die kaum mehr ein Forum hat, aber doch so eingänglich und in gewisser Weise auch wunderbar zeitlos ist.

“What a difference a day make“ von Diana Washington dürfte dabei noch die bekannteste Hymne sein, die Victoria perfekt interpretierte.  Aber auch das spanisch, klassische „Bona Sera“ von Luis Prima von 1957 scheint aus der Zeit gefallen, und ist doch ein Evergreen. Weiche Balladen wechselten mit schönen Chrismas Songs. „Silver Bell”oder “Walkin in the winterwonderland” sowie “Rockin around the Chrismas Tree” findet man heutzutage nicht mehr in den Schlagern der Woche und dennoch vermitteln diese Hits ein vertrautes Wohlfühlgefühl. Das Publikum fühlt sich abgeholt, umarmt und letztlich einfach nur wohl. So auch die Gäste im Vronis Vintage Stuff. Dankbarer Applaus und auch gegen Ende des gut 90minütigen Konzertes die ausdrückliche Bitte um mehrfache Zugabe bewiesen, dass auch diese „alte Musik“ den Weg ins Ohr findet und sehr dankbar und gern gehört wird.

Sascha Kommer am Klavier, ein Bechstein aus dem Jahr 1858, zeigt gefühlvoll aber völlig unaufgeregt sein Können an den Tasten. Das beide Musiker zuletzt vor sieben Jahren gemeinsam auf der Bühne standen und kaum Gelegenheit zum proben hatte, war nicht zu spüren, im Gegenteil: blindes Verständnis und eine spürbare Harmonie begleitete dieses vorweihnachtliche Konzert im gemütlichen Ambiete der Vintage Stuff Räume. Gerne mehr davon.

Bechstein 1858, Whiskey 12 years old

© Udo Kewitsch, Dez24

Zeichen 2208, Zeilen 33

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