Geniales Konzert, geil & laut
Kraftvoll – Andreas Kümmert liefert tollen Auftritt ab
Mächtig, männlich, markant. Der erste Ton verriet dem Publikum im der ausverkauften Auers Schlosswirtschaft wohin der Abend führen sollten. Das Alternativprogramm zum (stillen?) ersten Advent. Andreas Kümmert und seine Band rockten von der ersten Sekunde an den Saal. Der junge Mann aus dem Frankenland überzeugte durch seine unglaublich präsente und kraftvolle Stimme mit eigenen und auch Coversongs.
„Simple Man“ oder auch sein „Heart of Stone“ überzeugten auf ganzer Linie. Der Boden schwang, das Publikum sang, der Applaus war ehrlich und anhaltend. Auch seine Musiker, Stefan Kahne am Bass, cool und ruhig, wie Bassisten eben sind aber vor allem auch Schlagzeuger Michael Germer, der eine sehr soliden Job absolvierte, druckvoll einerseits, dennoch wohl dosiert zurückhaltend: eine Bank, das Trio lieferte völlig unaufgeregte 100%.
Kümmert gab sich leidenschaftlich, zum Teil in seinem Spiel versunken, aber auch nahbar und durchaus selbstironisch. Das er sich als Tanzkapelle versteht nahm ihm aber ohnehin ab keiner und auch die Anekdoten, das jüngst ein Fan mal meinte er solle doch nach all der Zeit „mal richtig Gitarre lernen“ gehört ins Reich der Fabel. Kümmert zelebrierte sowohl Gesang als seine Riffs. Der Sound druckvoll, in den ersten Reihen durchaus im oberen Dezibel Bereich, kräftig und eindringlich. Sein von Elton John entliehenes „Rocket Man“ versetzte die Fans in Schwingung und sein „Little Wings“ von der Legende Jimi Hendrix verschaffte mir eine Gänsehaut. So lange nicht gehört. Sensationell.
Dem 1986 geborenen Kümmert gelang der (endgültige) Sprung ins Rampenlicht, nachdem er vor über 10 Jahren den Voice of Germany Contest nach einigen Durchgängen überzeugend gewann. Seither kümmert er sich um seine Solokarriere und tourt sowohl live durch die Welt und virtuell durch die Charts. Das aktuelle Album „Working Class Hero“ ist auch als LP erhältlich und bietet einen bunten Querschnitt durch sein Blues, Rock und Soul Repertoire.
Fazit: Kümmert in Neubeuern war klasse, charismatisch, authentisch und vor allem eines: ein Konzert der echten Art, feine Songs, griffiger Blues, stimmiger Rock und mit einer weichen „Aint no sunshine“ Interpretation, die eben jene Bandbreite offenbart, die solchen Gigs die besondere Note verleihen. Prädikat: hörenswert, wiederholenswert.
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© Udo Kewitsch, Dez24, Zeichen 2392,Zeilen 35
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