neuer Thriller von JP Delaney
JP Delaney wagt sich an ein heikles Thema und landet mit seinem neuen Thriller einen Volltreffer.
Eines Morgens steht ein Mann vor der Türe von Pete Riley. Miles Lambert offenbart ihm eine Nachricht, die das Leben von Petes ins Wanken bringt: Die Söhne der beiden Familien sind nach der Geburt vertauscht worden, Miles und seine Frau sind Theos biologische Eltern. Nach dem ersten Schock beschließen die beiden Paare, die Kinder nicht aus ihren Familien zu reißen. Sie wollen gemeinsam einen Weg finden, am Leben ihres jeweils leiblichen Sohnes teilzuhaben. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Familien unterschiedlicher nicht sein könnten. Pete traut der heilen Welt im Hause Lambert immer weniger. Dann bringt eine Klage gegen das Krankenhaus, in dem der Fehler passiert ist, Verstörendes ans Tageslicht.
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt nimmt die Handlung Fahrt auf. Der Leser erhält „Akteneinsicht“ und lernt sehr schnell, wie unterschiedlich Szenen erlebt und letztlich auch zu „Protokoll“ gegeben werden können. Er erlebt, wie die Welt von Pete Riley und seiner Partnerin Maddie aus den Fugen gerät. Er ist zu Gast bei Pete, der sich durch „Väter-Foren“ googelt, während Maddie ihren beruflichen Weg erfolgreich fortsetzt. Er wird behutsam, aber nicht schonend an die Hand genommen, während Miles seiner Strategie ebenso scheinbar harmlos wie konsequent folgt.
Ein Thriller, der völlig ohne Schusswaffen, Tötungsszenen oder grausame Details auskommt ist etwas seltenes. In diesem Fall eine selten gute Story. In „Du gehörst uns“ fließt kein Blut, sehr wohl aber ein zunehmend beklemmendes Gefühl. Die zwei Familien werden sich schnell einig und wollen doch beide zum Wohl ihrer Kinder alles erdenklich Mögliche unternehmen. Doch die Ansichten sind zu verschieden, die Wege, die jedes Paar beschreiten will weichen voneinander ab. Während Pete in seiner sympathischen Art versucht, Theo den besten Weg zu bereiten, lässt Miles auf der „anderen“ Seite nichts unversucht, ebenso seine Interessen wahrzunehmen.
Sofort ist der Leser mit den handelnden Charakteren vertraut, sozusagen „mittendrin“. Ab und an gibt es tatsächlich Akteneinsicht und Gerichtsprotokolle, die erahnen lassen, wie die Stimmung vor Gericht dreht.
Drehen wird sich im Laufe des Buches auch die Handlung oder vielmehr die Ereignisse – doch einen Spoiler will Euch vorenthalten.
Fazit:
Spannung, Handlung und Story sehr gut aufbereitet. Ein ungewöhnlicher Thriller. Dem Autor gelingt es ein eindrucksvoll das „Grauen“ welches langsam aufbaut zu vermitteln und man ist geneigt, die Handlung beeinflussen zu wollen. Sehr lesenswert. 5 von 5. *****
(c) Udomittendrin. Nov21