San2 & his Soul Patrol
Überzeugendes Konzert im Auers Livebräu in Neubeuern
„Der begnadete Rhythm & Blues-Sänger San2 katapultiert die schwarze Musik der 1960er und 70er Jahre ins 21. Jahrhundert. Rhythmus und Melodie gehen ins Blut, dazu gibt’s eine passende Prise Pop.“ Soweit die Ankündigung der ambitionierten und sehr motivierten Veranstalter Kathrin Weimar und Tom Janko von Crossgammy. Das Plakat und auch die Tatsache, dass San2 durch zahlreichen Radio- und Fernsehauftritten aber auch durch gemeinsame Auftritte mit der New Yorker Brassband The Lucky Chops sowie als Vorband von Jazz-Weltstar Jamie Cullum einem größeren Publikum bekannt geworden ist, machen mich zuversichtlich ein gutes Konzert zu besuchen.
Das „Soul Patrol Intro“ der Band ist schon mal fulminant. Wummernd treiben eine Gitarre (sehr, sehr „riffig: Sebastian Schwarzberger), ein Bass (souverän, Sebastian Gieck), das Schlagzeug (druckvoll: Peter Oscar Kraus) und ein Keyboard (funky funky: Matthias Bublath) die Band nach vorn. Als San2 nun für „Solid Man“ die Bühne betritt, wird deutlich: Musik und Entertainment gehören für San2 zusammen. Das mag freilich auch an seinem Charisma liegen. Das ist etwas, dass lässt sich nicht trainieren, man hat es oder eben nicht. San2 hat es. Ein Grund, neben der sehr guten Band, dass das Publikum in Neubeuern im Sturm erobert ward. Leider nicht ausverkauft, lassen sich die Gäste trotzdem nicht lange bitten: der ausreichende Raum auf Tanzfläche wird ausgiebig genutzt. Es folgen soulige Songs, die allesamt Laune machen: „Just a little bit more“ wurde in der Folge allen erfüllt, „Burnin flame“ brachte den Saal schnell zum kochen und der neue Song „Born on the southside“ wird demnächst auch auf der neuen CD von San2 zu hören sein.
Die Band spielt wie aus einem Guß, Frontman San2 überzeugt nicht nur gesanglich, sondern auch durch perfektes Bluesharp-Spiel. Die Solis der Musiker überzeugen, der Sound passt. „2022 Boogie“ ist ein Song für die Zukunft, die Interpretation des Klassikers „The Joker“ hervorragend und auch der Rest der Setlist ist ein schöner Mix aus Soul & Funk in schnellen und auch langsamen, herzbrechenden Einheiten. Tanzbar, mitreißend allemal.
Kurzum: ein Soulman auf seiner Mission. San2 & His Soul Patrol sind angesagten Erneuerer des Genres.
*** © Udo Kewitsch, 22.09. / Zeichen 2292 / Zeilen 31 ***